20. März 2014

Angkor Wat (11.03.2014 - 16.03.2014)

Zweite Station meiner großen Reise sollte das an Thailand angrenzende Land Kambodscha sein. Die erste Station im Land war die im Nordwesten des Landes liegende Stadt Siem Reap. Nach einem kurzweiligen, günstigen und angenehmen Flug mit Air Asia bin ich am Abend des 11.03.2014 am Flughafen in Siem Reap angekommen. Die Unterkunft war die Advisor Angkor Villa (7$/Nacht), auf die ich aufgrund einer Empfehlung aufmerksam geworden bin. Wirklich eine sehr schöne, geräumige und günstige Unterkunft und obendrein war sogar noch Frühstück und kostenloser Transfer vom Flughafen mit dabei. Alles in allem sehr zu empfehlen! Sogar ein eigener Mangobaum steht im Garten. Wenn man Glück hat, fällt einem sogar eine kleine Mango vor die Füße (ja, ich war so glücklich). So direkt vom Baum schmecken die Dinger einfach wirklich unglaublich!!! Wenn man dann ganz liebt fragt, bekommt man auch so noch eine weitere dazu – das Personal ist wirklich unglaublich freundlich und hilfsbereit! Das fällt hier im Allgemeinen gleich auf, dass die Leute hier sehr nett und freundlich sind, das gilt sogar für Tuk Tuk Fahrer, was wirklich nicht selbstverständlich ist. Ich hab mich hier zumindest von Anfang an wohl gefühlt!
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Dort angekommen habe ich den Max aus Berlin (eigentlich ja aus Stuttgart :)) und den Stefan aus Schalke getroffen. Wir haben uns alle drei gleich prima verstanden, und bei einem Feierabendbierchen durfte ich mich gleich am nächsten Morgen für die erste Tour zum Angkor Gelände anschließen.
Nach vier kurzen Stunden Schlaf ging es  bereits um 5:30 Uhr morgens zum weltbekannten Angkor Wat, um dort den Sonnenaufgang zu bestaunen. Hierfür haben wir uns für 20 $ einen eigenen Tuk Tuk Fahrer “gemietet”, der uns den gesamten Tag über von Tempel zu Tempel gefahren hat. Dies ist wirklich die beste Möglichkeit, die Tempel von Angkor zu besichtigen. Zunächst dachte ich, dass ich mir einfach ein Fahrrad miete und gemütlich eine “kleine” oder mehr oder weniger große Rundfahrt mache. Das habe ich vor zwei Jahren bereits in Thailand in der Tempelruine in Sukhotai so gemacht und es war ganz lustig. Dies ist meiner Meinung nach aber in Angkor nicht machbar, da die Dimensionen dieser Tempelanlage so gewaltig sind, dass man es sich kaum vorstellen kann! Nach einem schönen Sonnenaufgang ging es in die Tempelanlage von Angkor Wat. Man muss hier zur Erklärung sagen, dass viele das Ganze einfach unter Angkor Wat kennen. Dies ist aber nur einer von vielen Tempeln, die hier in einem riesengroßen Areal zu finden sind.
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Der Tempel von Angkor Wat ist wirklich unglaublich! Hier sind zwar viele Touristen, aber aufgrund der enormen Ausmaße verläuft es sich doch erstaunlich gut, sodass man tatsächlich alleine sein kann – wie man auf dem Bild rechts sieht.
Nach Angkor Wat ging es zu den Tempeln Bantaey Kdei, Pre Rup, East Mebon und Ta Som. Am Ende hatten wir noch ein bisschen Zeit und haben uns zurück zum Angkor Wat fahren lassen, um hier noch ein wenig zu relaxen.
Nach einem anstrengendem und schweißtreibenden Tag ging es dann zurück zur Unterkunft. Hier in Siem Reap sind die Temperaturen schon deutlich heißer als in Thailand – vor allem kühlt es nachts nicht merklich ab. Bei einer Tempelbesichtigung bei 35 - 38° kommt man dann schon ordentlich ins Schwitzen! Am Abend verließen mich die zwei Jungs aus dem Norden dann schon wieder, um mit dem Nachtbus nach Vietnam zu fahren.
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Am nächsten Morgen ging es dann erneut zu den Tempeln von Angkor. Zunächst war aber erst mal Ausschlafen angesagt. Am Abend zuvor habe ich dann ein nettes Pärchen aus Regensburg, den Simon und die Loraine kennengelernt, mit denen ich mir dann ein Tuk Tuk zum Gelände teilen konnte. Die beiden sind aber nur bis zum Gelände mitgefahren, da sie zuvor bereits alles gesehen hatten. So habe ich den zweiten Tag weitgehend alleine verbracht. Am zweiten Tag war das Programm auch nicht weniger anstrengend als am Tag zuvor. So ging es zunächst zum Angkor Thom, dann zum Bayon und schließlich und endlich auf einen kleinen Berg zum Phnom Bakheng, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Hier habe ich auch den Simon und die Loraine wieder getroffen.
Der Sonnenuntergang selbst war ganz schön anzuschauen, aber leider waren unglaublich viele andere Touristen dort, was echt etwas anstrengend war. Vor allem die Horden von Chinesen und Japaner sind echt anstrengend. Auch tagsüber werden diese zu Hundertschaften hier her gekarrt, und “rollen” wie Planierraupen durch die Tempelanlagen. Dabei wird ohne jegliche Rücksicht auf andere geschubst,  gedrängelt  und vor allem in einer Lautstärke von gefühlten 200 Dezibel gekreischt! Tagsüber lässt sich das noch weitgehend umgehen, beim Sonnenuntergang aber wurden wir direkt damit konfrontiert. So hatten wir uns einen eigentlich ganz guten Platz in vorderster Front gesichert, und waren deshalb bereits ca. 45 Minuten vor Sonnenuntergang dort. Ca. eine viertel Stunde, bevor es dann interessant wurde, kamen wie aus dem Nichts zwei chinesische ältere Damen, die uns ganz plötzlich regelrecht wegschubsten und uns vor uns drängelten. Wir haben zunächst natürlich lautstark protestiert, aber für diese zwei unglaublich dreisten und unverschämten Zeitgenossinen schienen wir nur Luft zu sein und wir wurden einfach ignoriert. So etwas unverschämtes und dreistes habe ich bisher noch nicht erlebt… Wir mussten es aber dann wohl so hinnehmen wie es ist, und über die zwei rücksichtsvollen Menschen drüber schauen (zumindest für meinen Fall ging das einigermaßen)… Nichtsdestotrotz war der Sonnenuntergang schön anzusehen und durchaus ein einmaliges Erlebnis.
Abschließend kann ich zum Angkor Wat folgendes Fazit abgeben: Ich bin ja wirklich kein Mensch, der super toll an Kultur interessiert ist, aber ich muss wirklich zugeben, dass das hier unglaublich ist. Jeder Tempel ist in gewisser Weise anders. Manche sind relativ gut erhalten, manche eher verfallen. Und auch die Art der Tempel unterscheidet sich ziemlich stark. Allein die Dimensionen und Ausmaße hier sind schier nicht zu glauben! Das kann man auch fotografisch nicht festhalten, sondern muss man einfach mal gesehen haben. Siem Reap und ein Besuch auf Angkor ist in jedem Fall eine Reise wert, und meiner Meinung nach ein Muss, wenn man sich irgendwo hier in der Gegend aufhält. Zwei Tage sollte man aber durchaus einplanen. Desweiteren glaube ich, dass man das hier nicht mehr lange so umfassend und frei besuchen kann. Noch ist hier alles erlaubt. Man darf überall hoch “kletten”, nahezu alles anfassen und sich völlig frei bewegen. Ich vermute, dass sich das bald ändern wird und das es hier klarere Regelungen geben wird.
Am nächsten Morgen war dann erst mal relaxen angesagt. Beim morgendlichen Frühstück habe ich dann die Lena aus Köln und die Emi aus Japan kennengelernt. Die Lena ist fälschlicherweise hier gestrandet, weil sie eigentlich in den Süden nach Sihanoukville wollte, aber an der Grenze zu Thailand wohl was schief lief. Da Sihanoukville auch mein nächstes Ziel sein soll, passt das aber ganz gut, und wir werden dort gemeinsam hin fahren. Auch zwei Schweizer namens Jonas und Patrick, die wir ebenfalls in der Unterkunft kennengelernt haben, werden uns dort hin begleiten. Den Rest des Tages haben wir dann relativ ruhig verbracht, und sind ein bisschen durch die Stadt gelaufen. Am Abend sind wir dann zusammen (auch noch ein Pärchen aus San Francisco war mit dabei) auf den Nachtmarkt in Siem Reap gegangen. Danach sollte es in das ach so legendäre Nachtleben (so stellt es jedenfalls der Reiseführer dar) von Siem Reap in die sogenannte Pup Street gehen. Wirklich toll war das meiner Meinung nach nicht, da sich das Ganze auf mehr oder weniger zwei gegenüberliegende Bars beschränkt, die sich lautstark mit dröhnender Musik bekriegen. Auf der Straße dazwischen finden sich dann Bucket trinkende Backpacker. So wäre das ja ganz nett anzusehen, wenn da nicht die Kontraste wären. Direkt daneben schlafen Familien mit Kindern direkt auf der Straße, was wirklich nicht toll anzusehen war. Die Armut ist in diesem Land schon sehr stark ausgeprägt. So haben wir in den Tempelanlagen auf dem Weg zu einem Tempel einen kleinen Jungen gesehen, der sich in einem schwarzen, dreckigen Tümpel, in den ich ehrlich gesagt nicht mal meinen Fuß strecken würde, tatsächlich die Zähne putzte… Im Vergleich zu Thailand ist Kambodscha schon sehr arm, obwohl die Preise ähnlich, zum Teil sogar teurer sind.
Eigentlich wollten wir bereits am nächsten Morgen weiter, aber das hat dann nicht geklappt, sodass es erst mal eine weitere Nacht hier in Siem Reap geben sollte. Leider musste ich umziehen, da die Unterkunft komplett ausgebucht war. Macht aber nichts, da ich gleich nebenan ein ebenso schönes Guesthouse für den gleichen Preis gefunden habe. Den Rest des Tages habe ich dann erneut ruhig verbracht und habe mir noch ein bisschen die Stadt angesehen.
Auch mein Jump around the world Album hat natürlich wieder Zuwachs bekommen. Viel Spaß beim Anschauen!

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